Volleyball ist eine Mannschaftssportart aus der Gruppe der Rückschlagspiele, bei der sich zwei Mannschaften mit jeweils sechs Spielern auf einem durch ein Netz geteilten Spielfeld gegenüberstehen. Ziel des Spiels ist es, den Volleyball über das Netz auf den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte zu spielen und zu verhindern, dass Gleiches dem Gegner gelingt, bzw. die gegnerische Mannschaft zu einem Fehlversuch zu zwingen. Eine Mannschaft darf den Ball, zuzüglich zum Block, dreimal in Folge berühren, um ihn zurückzuspielen. Üblicherweise wird der Ball mit den Händen oder den Armen gespielt. Erlaubt sind seit einigen Jahren alle Körperteile, auch die Füße.
Volleyball stammt aus den Vereinigten Staaten und wird nahezu weltweit ausgeübt. Der Volleyball-Weltverband FIVB repräsentiert 220 Nationen.[1] Die führenden Nationen am Beginn des 21. Jahrhunderts sind Brasilien, die USA, Italien und Russland. Danach folgen Japan, Serbien, Polen, Kuba, China und Deutschland. Nach Schätzungen der FIVB beteiligen sich heute ein Sechstel aller Menschen weltweit aktiv oder als Zuschauer am Volleyball.
Im Februar 1895 entwickelte William G. Morgan, ein Sportdirektor des YMCA in Holyoke, ein Spiel namens „Mintonette“ als Zeitvertreib für ältere Vereinsmitglieder.[2] Es galt als sanfte Alternative zum Basketball, das im 16 Kilometer entfernten Springfield vier Jahre zuvor entstanden war.[2] Die Hallensportart enthielt charakteristische Elemente aus Tennis und Handball. Morgan verfasste auch die ersten Regeln. Diese sahen ein 25 ft × 50 ft (7,62 m × 15,24 m) großes Feld und ein 6 ft, 6 Zoll (1,98 m) hohes Netz vor. Die Zahl der Spieler war ebenso unbegrenzt wie die Zahl der erlaubten Ballkontakte. Bei einem Fehlaufschlag gab es wie beim Tennis einen zweiten Versuch.[2] Anlässlich einer Konferenz aller Sportdirektoren des YMCA in Springfield zu Beginn des Jahres 1896 wurde das Spiel vorgestellt und fand die Zustimmung der Kollegen.[2] Da das Spielgerät direkt, also volley gespielt wird, schlug Professor Alfred T. Halstead den Namen „Volley Ball“ vor. Der Vorschlag wurde angenommen und so heißt das Spiel bis heute, wobei der Name seit 1952 in einem Wort geschrieben wird.[2] Bei den Regeln gab es später einige Änderungen.
In den folgenden Jahren verbreitete sich die Sportart in die ganze Welt. Zunächst kam sie im Jahr 1900 nach Kanada und anschließend nach Asien.[2] Amerikanische Soldaten führten sie während des Ersten Weltkriegs in Osteuropa ein, wo sie sich zu einem sehr populären Sport entwickelte.[3] Bis zum Zusammenbruch des Ostblocks dominierten Mannschaften aus Ländern wie der Sowjetunion und Tschechoslowakei die Sportart in Europa. In den 1910er Jahren wurde in den USA erstmals die heutzutage gültige Anzahl von sechs Spielern pro Mannschaft und drei Ballkontakten nacheinander eingeführt.[2] Bei den Olympischen Spielen 1924 wurde Volleyball als Demonstrationssportart vorgestellt.[3] Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitete sich die Sportart über den gesamten Kontinent. Die Gründung der FIVB 1947 und die wenig später erstmals stattfindenden Volleyball-Weltmeisterschaften waren weitere wichtige Schritte zur Etablierung. Viele Techniken und Taktiken, die den modernen Volleyball prägen, wurden von europäischen Mannschaften eingeführt. Beispiele hierfür sind der Block und das Baggern, die die Tschechoslowakei 1938 beziehungsweise 1958 ins Spiel brachte;[3] der Hinterfeld-Angriff, den Polen erstmals 1974 zeigte;[3] und das 5-1-System, mit dem die Sowjetunion spielte.
Quelle: Wikipedia